Indonesien: Nur 27,6 Prozent akzeptieren Nicht-Moslems als Lehrer – 57,8 Prozent gegen Bau von Kirchen


(Jakar­ta) Die Mos­lems Indo­ne­si­ens wer­den immer into­le­ran­ter gegen­über ande­ren Reli­gio­nen. Dies geht aus einer Unter­su­chung der Isla­mic Natio­nal Uni­ver­si­ty (UIN) von Jakar­ta her­vor, die vor weni­gen Tagen ver­öf­fent­licht wur­de. Zu den Zei­chen für die­se Into­le­ranz gehört die Ableh­nung nicht-isla­mi­scher Pro­fes­so­ren durch isla­mi­sche Stu­den­ten an staat­li­chen Schu­len und der Wider­stand gegen den Neu­bau von Kir­chen und nicht-isla­mi­schen Gebetsstätten.

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Die Unter­su­chung ver­gleicht Erhe­bungs­da­ten des Zeit­raums 2001 bis 2010. Sie wur­de vom Zen­trum für das Stu­di­um des Islam und der Gesell­schaft der UIN durch­ge­führt. Das Zen­trum befrag­te all­jähr­lich 1200 mos­le­mi­sche Män­ner und Frau­en ab dem 18. Lebensjahr.

Laut den von Jajat Bur­ha­nu­din, dem Direk­tor des Stu­di­en­zen­trums, vor­ge­stell­ten Daten spra­chen sich 57,8 Pro­zent gegen den Neu­bau von Kir­chen und ande­ren Nicht-isla­mi­schen-Gebets­stät­ten aus. 2001 lag die­ser Anteil bei 40,5 Prozent.

2010 akzep­tier­ten nur 27,6 Pro­zent der Befrag­ten nicht-isla­mi­sche Lehr­per­so­nen für ihre Kin­der. 2007 lag der Anteil bei 33,5 Prozent.

Für Buhan­du­din ist die Zunah­me der mos­le­mi­schen Into­le­ranz eng mit dem isla­mi­schen Fun­da­men­ta­lis­mus ver­knüpft. Die Aus­brei­tung des Fun­da­men­ta­lis­mus in meh­re­ren Regio­nen des Lan­des führt er auf das Feh­len eine ent­schie­de­nen Poli­tik zurück, die­sem Vor­marsch Ein­halt zu gebie­ten durch Stär­kung der mode­ra­ten Kräf­te. Zudem neh­me die Zahl der isla­mi­schen Schu­len zu, an denen die Leh­rer „emo­tio­na­le Auf­ru­fe“ gegen die Nicht-Mos­lems des Lan­des ver­brei­ten. Die­se Lehr­kräf­te wür­den, so der Direk­tor des Stu­di­en­zen­trum der Natio­na­len Isla­mi­schen Uni­ver­si­tät, außer­halb der bekann­ten isla­mi­schen Orga­ni­sa­tio­nen han­deln und sei­en daher für Schul- und Regie­rungs­be­hör­den nur schwer kontrollierbar.

(Asianews/​Giuseppe Nar­di, Bild: Asianews)

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