(New York/Teheran) Verschiedene, in den vergangenen 18 Monaten veröffentlichte Studien aus den USA, der Volksrepublik China, der Türkei, dem Iran und Sri Lanka kommen zum selben Schluß, daß Abtreibung das Risiko an Brustkrebs zu erkranken erheblich steigert.
Iranische Forscher veröffentlichten die Ergebnisse einer neuen Studie: Frauen, die ihr Kind abtreiben, haben eine um 193 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit an Brustkrebs zu erkranken als der Durchschnitt aller Frauen. Die Veröffentlichung erfolgte bereits am 3. April 2010 in der Fachzeitschrift Medical Oncology, wurde aber erst jetzt bekannt.
Hajian-Tilaki K. und Kaveh-Ahangar T. von der Universität von Babol untersuchten für die Studie 100 Frauen, bei denen gerade Brustkrebs diagnostiziert worden war und verglichen die Angaben mit den Untersuchungen von 200 Frauen im selben Alter. Die Forscher entdeckten, daß eine Abtreibung signifikant das Risiko an Brustkrebs zu erkranken erhöht. Gleiches gilt, wenn die erste Schwangerschaft erst im fortgeschrittenen Alter eintritt.
Die iranischen Wissenschaftler bestätigten bereits vorhandene Studien aus den Vereinigten Staaten von Amerika. Je höher die Zahl der Schwangerschaften, desto geringer ist das Brustkrebsrisiko. Food Comsumer Web schrieb zur Veröffentlichung der Studie, daß fünf oder mehr Schwangerschaften das Brustkrebsrisiko um 91 Prozent senkt gegenüber Frauen, die nie ein Kind zur Welt gebracht haben. Jede Schwangerschaft reduziere das Brustkrebsrisiko um jeweils etwa 50 Prozent.
Kurz nach der iranische Studie wurde eine weitere wissenschaftliche Studie aus Sri Lanka veröffentlicht. Laut den dafür untersuchten Fällen, liegt das Risiko an Brustkrebs zu erkranken bei Frauen, die abtreiben, um 242 Prozent höher als beim Durchschnitt. Die Studie unter der Leitung von Malintha De Silva von der Universität von Colombo wurde in der Fachzeitschrift Cancer Epidemiology publiziert. Die Wissenschaftler stellten fest, daß Abtreibung den relevantesten Faktor für ein erhöhtes Brustkrebsrisiko darstellt. Die Studie ergab auch, daß eine längere Stillzeit, das Krebsrisiko der Mutter erheblich reduziert.
(Asianews/Giuseppe Nardi, Bild: Asianews)