(Bhubaneswar) Ein junger indischer Christ wurde am 8. Juni von Hindu-Extremisten entführt, mißhandelt und anschließend mit Gewalt in einen Hindutempel geschleppt, wo er sich wieder zum Hinduismus „bekehren“ sollte.
Während im Bezirk Kandhamal langsam wieder Ruhe einkehrt, bleibt der Bundesstaat Orissa Schauplatz von Christenverfolgungen. Im Bezirk Nuapada wurde der junge Christ Bhakta Bivar (19 Jahre) von einer Gruppe radikaler Hinduisten entführt und schwer verletzt. Anschließend zerrten ihn seine Peiniger in das Zentrum des Ortes, wo in einem Hindutempel an ihm eine rituelle „Rückkehr“ zum Hinduismus vollzogen wurde.
Die sechs Hindu-Extremisten drangen in das Haus der christlichen Familie ein und richteten daran schweren Schaden an. Ursprüngliches Ziel war es, die Eltern Neheru und Bushabari Bivar und den Sohn zu töten, doch die Eltern waren nicht zu Hause. Die Täter durchsuchten das Haus nach christlichen Gegenständen, Symbolen und der Bibel. Der Sohn wurde schwer mißhandelt und schließlich zum Hindutempel des Ortes gezerrt.
Die Polizei verhaftete fünf der sechs Täter. Sie wurden angezeigt, befinden sich aber trotz der Schwere der Gewalt, die sie angewandt haben, auf freiem Fuß.
Sajan K George, der Vorsitzende des Rats der indischen Christen erklärte gegenüber Asianews: „Hinter den wiederholten Gewaltausbrüchen gegen die Christen von Orissa stecken versteckte Interessen. Kaum begann die christliche Minderheit sich nach den schweren Pogromen von 2008 wieder zu erholen, setzen pünktlich neue Gewalttaten ein.“
(Asianews/GN, Bild: Asianews)