(Bombay) Blasphemische Wandschmierereien gegen Jesus und den Papst schockieren die katholische Gemeinschaft der indischen Stadt Shillong und beunruhigen die Behörden des Bundesstaates Meghalaya in Ostindien. Die Schmierereien tauchten am 18. Juni auf einer Statue des Heiligen Johannes Bosco vor dem Don Bosco Technical Institute und auf einer Mauer des Saint Anthony College von Shillong auf. Der Vorfall ereignete sich nur wenige Monate nach der blasphemischen Karikatur von Christus mit Coca Cola und einer Zigarette, die am 22. Februar 2010 veröffentlicht worden war.
Die von der Polizei umgehend übermalten Schmierereien zeigten Papst Benedikt XVI. mit der Aufschrift „Gesucht“ und „Verhaftet diesen Mann“. Der Vorfall stehe im Zusammenhang mit einer staatlichen Finanzierung für die beiden Schulen der Salesianer durch die Regierung des indischen Bundesstaates. Eine Finanzierung, die von nicht-christlichen Kreisen heftig kritisiert wurde. 70 Prozent der Einwohner der Stadt Shillong sind Christen. Die christliche Gemeinschaft wird von den anderen Religionsgemeinschaften immer wieder heftig angegriffen mit dem Vorwurf, bei den Behörden eine privilegierte Stellung zu genießen. Aus diesem Grunde wurde auch der Gouverneur von Meghalaya, R.S. Mooshahary, Ziel der Schmieraktionen. Er wurde von den Urhebern als „Gekauft und korrupt“ bezeichnet.
In einem Interview mit AsiaNews erklärte Msgr. Dominic Jala, der Erzbischof von Shillong, daß die katholische Gemeinschaft „zutiefst schockiert über diese dumme und verabscheuungswürdige Entweihung der Statue des Heiligen Don Bosco und die Karikaturen gegen den Papst. Diese blasphemischen Aktionen haben unsere religiösen Gefühle verletzt“. Der Erzbischof hat die Christen und die gesamte Bevölkerung zur Ruhe aufgerufen und die Katholiken für den 23. Juni zu einer Gebetswache aufgerufen.
(Asianews/GN, Bild: Asianews)