(Königstein) Rudolf Grulich wird am kommenden Freitag, 21. Mai, mit dem „Großen Sudetendeutschen Kulturpreis“ 2010 ausgezeichnet. Der Kirchenhistoriker leitete von 1982 bis 1985 die Informationsabteilung
des katholischen Hilfswerks Kirche in Not in Königstein im Taunus. Bis heute berät er Kirche in Not unter anderem zu den Themen Osteuropa, Islam und Türkei.
Grulich erhält den Preis für seine lebenslangen Bemühungen, den kulturellen und religiösen Reichtum Ostmitteleuropas für das sich einigende Europa fruchtbar zu machen, ohne dabei geschehenes Unrecht, wie die Aufrechterhaltung der Benes-Dekrete in Tschechien und der Slowakei, unter dem Deckmantel einer „political correctness“ zu verschweigen.
Rudolf Grulich wurde am 16. April 1944 im mährischen Runarz geboren. Zwei Jahre später wurde er mit seiner Familie nach Oberfranken vertrieben. Das Schicksal seiner Heimat prägten Grulich und seine wissenschaftliche Arbeit. Nach dem Studium der Katholischen Theologie und der slawischen Sprachen in Königstein im Taunus, Augsburg und Zagreb war er an der Akademie für Politik und Zeitgeschehen der Hanns-Seidel-Stiftung in München tätig sowie wissenschaftlicher Assistent an den theologischen Fakultäten der Universitäten Bochum und Regensburg.
Heute lehrt er Mittlere und Neuere Kirchengeschichte an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Besonders beschäftigt er sich mit Geschichte und Kultur der böhmischen Länder, den Kirchen in Osteuropa
sowie mit Volksgruppen und Minderheiten in Europa.
(PM/ LS)