Die Leitungsaufgabe der Priester – Das Dienen, das die Freiheit des Menschen und seine innere Würde zum Ziel hat


Lie­be Brü­der und Schwestern!

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Das Prie­ster-Jahr geht zu Ende, und in den letz­ten Kate­che­sen hat­te ich begon­nen, über die Auf­ga­ben, die spe­zi­fi­schen Ämter des Prie­sters zu spre­chen, tra­di­tio­nel­ler­wei­se unter­schie­den in Hei­li­gen, Leh­ren und Lei­ten. Über Hei­li­gen und Leh­ren habe ich schon gespro­chen, so daß heu­te zum Abschluß das The­ma »Die Lei­tungs­auf­ga­be der Prie­ster« ansteht. Dabei ist Jesus Chri­stus not­wen­di­ger­wei­se der eigent­li­che Ori­en­tie­rungs­maß­stab: Er ist das letz­te Vor­bild eines jeden Prie­sters, denn er ist der Gute Hir­te, der die Men­schen in sei­ne Nach­fol­ge ruft und sie lei­tet und so das Vor­bild derer, denen er ein Stück sei­ner Her­de anver­traut. Wenn wir heu­te das Wort Auto­ri­tät hören, den­ken wir unver­meid­lich an die Dik­ta­tu­ren des 20. Jahr­hun­derts, die in Ost und West von will­kür­li­cher Macht und blin­dem oder erzwun­ge­nem Gehor­sam geprägt waren und Auto­ri­tät dis­kre­di­tiert haben. Wenn hin­ge­gen der Prie­ster im Namen Chri­sti und der Kir­che die Gläu­bi­gen lei­tet, dann geht es nicht um ein Herr­schen, ein Durch­set­zen sei­nes eige­nen Wil­lens oder irgend­ei­ner Ideo­lo­gie, son­dern dann soll­te es ein Die­nen sein, das gera­de die Frei­heit der Men­schen und ihre inne­re Wür­de zum Ziel hat, indem sie sie zu Gott hin­führt und so zu sich sel­ber bringt. Der Prie­ster kann die­ser Auf­ga­be einer Auto­ri­tät, die nicht aus Eige­nem, son­dern von der Gna­de des Herrn her kommt, nur gerecht wer­den, wenn er gelernt hat, sich sel­ber in sei­nem Leben von Gott lei­ten zu las­sen, wenn er nicht ein­fach tut, was er möch­te, son­dern inner­lich dadurch frei wird, daß er sich Gott in die Hän­de gibt, daß er aus der Freund­schaft zu Chri­stus, aus der Lie­be zu ihm und aus der Lie­be zur Wahr­heit lebt. Das ist es, was wesent­lich ist: daß der Prie­ster jeden Tag sein Leben von Chri­stus her ori­en­tie­ren läßt, es aus der Bezie­hung zu Chri­stus formt und Ori­en­tie­rung dafür bekommt. Und dann wird er auch mer­ken, daß es trotz aller Müh­sal und gro­ßen Schwie­rig­kei­ten, die es gibt, kei­nen schö­ne­ren und frucht­ba­re­ren Lebens­in­halt gibt, als den Men­schen Gott zu zei­gen, als die Men­schen zum Eigent­li­chen hin­zu­füh­ren, als ihnen die Gemein­schaft mit Chri­stus und so die Gemein­schaft mit der ewi­gen Lie­be und damit auch das rech­te Ziel ihres Lebens zu geben.

Ganz herz­lich hei­ße ich die deutsch­spra­chi­gen Pil­ger und Besu­cher will­kom­men. Beson­ders begrü­ße ich heu­te die Prie­ster­ju­bi­la­re aus dem Erz­bis­tum Pader­born in Beglei­tung von Weih­bi­schof Mat­thi­as König sowie die Kir­chen­chö­re aus dem Bis­tum Pas­sau in Beglei­tung von Bischof Wil­helm Schraml. Euch alle bit­te ich um euer Gebet für mei­nen Dienst als Nach­fol­ger Petri und euer Gebet für alle Bischö­fe und Prie­ster, daß wir gute Hir­ten sein kön­nen und Werk­zeu­ge der Lie­be Chri­sti. Der Bei­stand des Hei­li­gen Gei­stes beglei­te und füh­re euch auf allen euren Wegen!

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Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

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