In weiten Teilen Usbekistans, vor allem in den nordöstlichen Regionen von Karakalpakstan, sind Christen das Ziel systematischer Einschüchterungen, Drohungen, überhöhten Geldstrafen, Beschlagnahmungen und Zerstörungen durch Polizei- und Zivilbehörden. Zerstört werden vor allem religiöse Gegenstände. Die Polizei beschlagnahmt systematisch die gesamte christliche Literatur, der sie habhaft wird, auch in den Privathäusern und Wohnungen.
Artikel 244,3 des usbekischen Strafgesetzbuches sieht bis zu drei Jahren Gefängnisstrafen für die „illegale Herstellung, den Besitz, die Einfuhr und die Weitergabe religiöser Literatur“ vor. Gemeint sind damit nicht-muslimische Schriften. Asianews berichtet vom Fall eines protestantischen Christen, der sich weigerte, eine Erklärung zu unterschreiben, mit der versicherte, sich nicht mit anderen Christen zu treffen und jeden christlichen Text in seinem Besitz zu zerstören. Nach drei Monaten Haft kam er durch eine Amnestie frei. Vor allem Studenten sind einer penetranten Überwachung und ständigen Einschüchterungen ausgesetzt, sobald sie in den Verdacht geraten, in eine „fremde Religion verwickelt“ zu sein. Jede Missionstätigkeit ist untersagt. Jedes gemeinschaftliche Treffen setzt Christen der Gefahr aus, angezeigt zu werden, selbst wenn es sich nur um ein Fußballspiel oder eine Geburtstagsfeier handelt.
(Asianews/GN, Bild: Asianews)