(Dhaka) Mehr als 500 Islamisten haben die katholische Christus-Salvator-Kirche von Boldikupur im Bezirk Ranpur angegriffen. Der Ort liegt rund 335 Kilometer von der Hauptstadt von Bangladesch entfernt. Der Vorfall ereignete sich bereits am 20. März, wurde aber erst jetzt bekannt. Ursache des Angriffs sollen Grundstreitigkeiten sein. Nach Polizeiangaben wurden fünf Christen schwer verletzt.
Pater Leo Desai der Pfarrer des Ortes, berichtete Asianews, daß einige Moslems seit Jahren versuchten, sich in den Besitz eines Grundstückes zu bringen, das der katholischen Gemeinschaft gehört, wie auch in Gerichtsurteilen festgestellt wurde. Die Ausschreitungen begannen, als das Grundstück eingezäunt und mit Bauarbeiten begonnen wurde. Die Pfarrei hatte das Grundstück bereits 1973 zwei katholischen Schulen zur Verfügung gestellt, der Volksschule Adibashi und der höheren Schule Shah Abul Kasher. Die katholische Trägerschaft der Schulen hatte nun mit der Errichtung neuer, gemauerter Schulgebäude begonnen.
Die moslemischen Angreifer attackierten unterschiedslos alle, die auf der Baustelle anwesend waren und überfielen anschließend die katholische Kirche. Die Verletzten wurden zunächst in das Krankenhaus gebracht und anschließend in Privathäusern untergebracht, um ihre Sicherheit besser gewährleisten zu können.
Auch Pater Silas Kurju wurde von den Islamisten tätlich angegriffen. Am 19.März hatte sich nach dem Freitagsgebet eine große Anzahl von Moslems zu einer Protestkundgebung gegen die Christen versammelt. Am nächsten Tag begannen die Gewalttaten. Pater Leo beklagte gegenüber Asianews „das Schweigen“ der Polizei, die anwesend war, den Gewalttätern jedoch tatenlos zuschaute.
Inzwischen leitete die Behörde Ermittlungen gegen 17 Moslems ein, die für die Ausschreitungen verantwortlich gemacht werden. Polizeichef Mohammed Altaf Hossein von Mithapukur erklärte: „Wir werden die Christen schützen, falls sie erneut angegriffen werden sollten.“
Die katholische Kirche von Boldipukur wurde 1951 geweiht. Die Pfarrei zählt heute 3600 Gläubige.
(Asianews/GN, Bild: Asianews)