Abtreibung und Euthanasie ein Angriff Satans auf das Abbild Gottes – Missionarinnen der Nächstenliebe: „In den Leidenden Christus erkennen


(Kal­kut­ta) Gegen das Dra­ma von Abtrei­bung und Eutha­na­sie „ist es not­wen­dig, dem Men­schen das Abbild Got­tes zurück­zu­ge­ben, jenes Abbild, das das Böse um jeden Preis aus­zu­lö­schen ver­sucht. Man muß in die Augen der Armen und Kran­ken schau­en, wie Mut­ter Tere­sa lehr­te, und dar­in den lei­den­den Chri­stus sehen“, sag­te Schwe­ster Andrea Bonk, 73 Jah­re alt, Schwe­ster der Näch­sten­lie­be. Sie arbei­te­te jahr­zehn­te­lang an der Sei­te der Hei­li­gen von Kal­kut­ta. Schwe­ster Andrea stammt aus Frei­burg im Breis­gau und hat Medi­zin stu­diert. Vor 50 Jah­ren schloß sie sich den Ordens­frau­en an, die den „Ärm­sten der Armen“ dienen.

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„Die drän­gend­ste und drin­gend­ste Not­wen­dig­keit für die Gesell­schaft von heu­te ist unse­re Mis­si­on. Ist die Mis­si­on, das Abbild Got­tes im Men­schen wie­der­her­zu­stel­len, auch wenn es ver­brannt und ent­stellt ist. Das schlimm­ste Übel heu­te ist nicht die Tuber­ku­lo­se oder die Lepra, son­dern das sich nicht geliebt füh­len, nicht gewollt und nicht gepflegt füh­len: Es ist der Man­gel an Lie­be. Als ich vor 50 Jah­ren nach Indi­en kam, waren die Lepra­kran­ken aus der Gesell­schaft Aus­ge­sto­ße­ne. Mut­ter Tere­sa aber berühr­te die Lepra­kran­ken, nahm sie bei der Hand, sprach mit ihnen voll Lie­be und Zärt­lich­keit. Sie rei­nig­te und trö­ste­te die­se ver­äng­stig­ten Menschen.“

Die Mis­sio­na­rin­nen der Näch­sten­lie­be hat­ten damals einen klei­nen Last­wa­gen, mit dem sie an den Stadt­rand fuh­ren. Dar­auf war eine Tafel ange­bracht mit der Auf­schrift: „Berührt die Lepra­kran­ken mit Eurem Mit­ge­fühl.“ Mut­ter Tere­sa hat­te ein müt­ter­li­ches Herz. Sie hat nie den Kon­takt mit einem Lepro­sen gemie­den, mag er noch so absto­ßend gewirkt haben.

In unse­rer Regel haben wir einen kla­ren Auf­trag: den lei­den­den Chri­stus in den ande­ren Per­so­nen zu sehen und in beson­de­rer Wei­se in den Armen, den Kran­ken und den Alten. Das lan­ge Leben der Hin­ga­be Mut­ter Tere­sas war geprägt von der Für­sor­ge für die Armen, Kran­ken und Not­lei­den­den. Die­sen Auf­trag zusam­men­fas­send schrieb Mut­ter Tere­sa: „Ohne Lei­den, wäre unser Ein­satz nur eine Sozi­al­ar­beit. Wir müs­sen befrei­en und das gan­ze Leid der Armen teilen.“

Die hei­len­de Lie­be Chri­sti ist die Beru­fung eines jeden Chri­sten. Es gibt die Epi­so­de, wo Mut­ter Tere­sa eine jun­ge Novi­zin sah, wie sie eine schreck­li­che Wun­de am Hals einer Frau rei­nig­te, als füh­le sie sich davon abge­sto­ßen. Mut­ter Tere­sa mach­te sie dar­auf auf­merk­sam. Indem sie selbst die Wun­der fer­tig rei­nig­te, sag­te sie zur Novi­zin: „Du mußt ver­ste­hen, daß dies Jesus ist. Wir rei­ni­gen die Wun­den des Herrn. ‚Was ihr den Klein­sten mei­ner Brü­der tut, das tut ihr für mich.‘ Wir müs­sen jene, die lei­den, umar­men und alle, die ihnen nahe sind. Wir müs­sen über jenes Ver­ständ­nis von Glück hin­aus­schau­en, das nur aus Mate­rie und daher zeit­lich begrenzt ist.“

Die Abtrei­bung ist ein Angriff Satans auf das Abbild Got­tes, weil er jede Per­son nach sei­nem Abbild geschaf­fen hat. Der teuf­li­sche Plan besteht dar­in, die­ses Abbild zu zer­stö­ren. Des­halb zielt das Böse dar­auf ab, die Schwäch­sten und Wehr­lo­se­sten anzu­grei­fen und ver­sucht sie zu zer­stö­ren. Daher rührt auch die schreck­li­che Men­ta­li­tät, die die Tötung der Kin­der mit phy­si­schen oder gei­sti­gen Pro­ble­men recht­fer­ti­gen will. Was abso­lut falsch ist.

Hier im Shis­hu Bha­van geben wir die­sen Kin­dern Wür­de und zei­gen allen, wie wun­der­bar Got­tes Schöp­fung ist.

Ein ande­rer hor­ren­der Angriff auf das Leben kommt von der Eutha­na­sie. Für Mut­ter Tere­sa waren die unheil­bar Kran­ken Chri­stus mit mensch­li­chen Lei­den. Sie kamen zu uns, um umge­ben von Lie­be und in Wür­de zu ster­ben. Ein­mal nahm sie einen von der Krank­heit gezeich­ne­ten Kör­per in die Arme, der dem  Tode nahe war und sag­te: „Siehst Du nicht in sei­nen Augen die Güte Gottes?“

Als auf der Welt die schlim­me Gei­ßel AIDS auf­trat, war Mut­ter Tere­sa die Erste, die für die Kran­ken die­ses neu­en Lei­dens ein Haus eröff­ne­te. Sie sag­te: „Schlim­mer als AIDS ist die Ansteckungs­ge­fahr der Sün­de.“ So habe sie merhr­fach wie­der­holt: „Die Lie­be kann nicht allei­ne blei­ben, sonst hät­te sie kei­nen Sinn. Die Lie­be muß sich in Han­deln ver­wan­deln. Und die­ses Han­deln ist unser Dienst.“ Das ist die Auf­ga­be der Mis­sio­na­rin­nen der Näch­sten­lie­be, unse­re beschei­de­ne Arbeit ist es die Ärm­sten der Armen zu lie­ben“, so Sr. Bonk.

(AsiaNews/​GN; Foto: AsiaNews)

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