(Vatikan) Die Heilige Familie ist Ausdruck der Dreifaltigkeit Gottes. Das hat Benedikt XVI. zum Festtag der Heiligen Familie an diesem Sonntag beim Angelusgebet betont. Ausgehend vom Bild der Krippe reflektierte der Papst die tiefere Bedeutung der Heiligen Familie:
„Die ersten Zeugen der Geburt Christi, die Hirten, sahen nicht nur das Jesuskind vor sich, sondern eine kleine Familie, bestehend aus Mutter, Vater und dem eben geborenen Sohn. Gott hat sich uns offenbaren wollen, indem er in eine Familie hineingeboren wurde. So ist die menschliche Familie zu einer Ikone Gottes geworden! Gott ist Dreieinigkeit, er ist eine Gemeinschaft der Liebe, deren unmittelbarer Ausdruck die Familie ist.
Mann und Frau, als Ebenbild Gottes geschaffen, werden in der Ehe ‚ein Fleisch‘ (Gen 2,24), das heißt eine Gemeinschaft der Liebe, die neues Leben zeugt. Die menschliche Familie ist folglich eine Ikone der Dreifaltigkeit sowohl aufgrund der zwischenmenschlichen Liebe als auch aufgrund ihrer Berufung, neues Leben zu zeugen.“
Die Liturgie des Festtages der Heiligen Familie verweise auf die wichtige Erziehungsverantwortung von Eltern, erklärte der Papst. Sie beziehe sich auf die Episode aus dem Lukasevangelium, in der Jesus als Zwölfjähriger von seinen Eltern unbemerkt im Tempel von Jerusalem zurückbleibt. Dazu der Papst:
„In dieser Episode erscheint uns der Junge Jesus voller Begeisterung für Gott und den Tempel. Von wem hatte Jesus diese Liebe für die ‚Dinge‘ seines Vaters gelernt? Natürlich von seinen Eltern. Und von, wem, wenn nicht von ihnen, hat er die Gebete, die Gebote, den Respekt des Sabbats gelernt sowie die Freude nach den Gesetzen des Herrn zu leben? Und wer, wenn nicht sein Vater Joseph, ein ‚gerechter Mann‘ (Mt 1,19), hat ihm beigebracht, daß man zuerst Gott und dann den Menschen gehorchen solle? Daraus können wir schließen, daß die Entscheidung Jesu, im Tempel zu bleiben, auch Frucht der Erziehung war, die er von Maria und Joseph erhalten hatte.“
Das Evangelium mache zudem die Wichtigkeit einer christlichen Erziehung deutlich. Diese müsse immer in dem Bewußtsein erfolgen, daß Kinder ein Geschenk Gottes seien, so der Papst:
„Man darf sie nicht als Besitz betrachten, sondern soll dem Plan der göttlichen Liebe dienen, indem man sie zur größtmöglichen Freiheit erzieht, die genau darin besteht, ‚Ja‘ zu Gott sagen zu können und seinen Willen zu tun. Für dieses ‚Ja‘ ist die Gottesmutter Maria das perfekte Beispiel. Ihr vertrauen wir alle Familien an, indem wir für das Gelingen ihres kostbaren Erziehungsauftrags beten.“
(RV)