(Paris/Rom) Kardinal George Pell (68), Erzbischof von Sydney, soll in die „Regierung“ der Katholischen Kirche berufen und zum neuen Präfekten der Bischofskongregation ernannt werden. Dies berichtet die französische Internetseite Pro Liturgia.
Der derzeitige Präfekt der wichtigen Bischofskongregation, Kardinal Giovan Battista Re, erreichte bereits Anfang 2009 die im Kirchenrecht vorgesehene Altersgrenze. Allgemein bekannt ist, daß er nicht zu den besonders eifrigen Parteigängern des Heiligen Vaters zählt. Eine Reihe von ihm initiierter Bischofsernennungen gelten als „höchst diskutabel“.
Die Bischofskongregation ist eines der wichtigsten Dikasterien der Kirche. Über den Schreibtisch des Präfekten laufen alle Bischofsernennungen rund um den Globus. Österreichische Katholiken weisen Kardinal Re einen nicht unerheblichen Anteil an der gescheiterten Ernennung von Pfr. Gerhard Maria Wagner zum Weihbischof von Linz zu. Trotz bereits erfolgter Ernennung durch den Papst, war es gelungen, die Amtsübernahme zu verhindern.
Kardinal Pell war bereits von 1990 bis 2000 unter der Leitung von Kardinal Ratzinger in der Glaubenskongregation tätig. Er ist Mitglied Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung. Papst Benedikt XVI. berief ihn zum delegierten Präsidenten der XII. ordentliche Generalversammlung der Bischofssynode, die vom 5. bis zum 26. Oktober 2008 in Rom tagte. Msgr. Pell ist zudem Vorsitzender des Komitees Vox Clara, die mit der Übersetzung der liturgischen Texte in das Englische beauftragt ist.
In der vergangenen Woche wurden Kardinal Re bereits Kardinal Antonio Canizares und Erzbischof Raymond Leo Burke als Mitglieder der Bischofskongregation zur Seite gestellt. „Die Kurskorrektur in der Kongregation hat endlich begonnen“, kommentieren Vatikankreise die Ernennungen.
(GN)