Dr. Preßlmayer: Hungerstreik nach 40 Tagen „unterbrochen“ – „Bischöfen Zeit geben, sich von Abtreibungsverstrickung zu lösen“


(Wien) Nach 40 Tagen hat der öster­rei­chi­sche Lebens­schüt­zer Dr. Josef Preßl­may­er sei­nen Hun­ger­streik vor der Wie­ner Nun­tia­tur „unter­bro­chen“. Mit sei­ner Akti­on woll­te Preßl­may­er auf das Abtrei­bungs­dra­ma in Öster­reich und die „Ver­strickung der katho­li­schen Kir­che“ auf­merk­sam machen.

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Der bekann­te Lebens­schüt­zer übte schar­fe Kri­tik am Ver­hal­ten der öster­rei­chi­schen Bischö­fe, denen er vor­wirft, das Aus­maß der Abtrei­bung und die Tätig­keit der Abtrei­ber zu „ver­harm­lo­sen“ und Orga­ni­sa­tio­nen zu unter­stüt­zen, die in das Abtrei­bungs­ge­schäft ver­strickt sei­en. Mit dem am 3. Sep­tem­ber 2009 vor der Nun­tia­tur in Wien begon­ne­nen Hun­ger­streik for­der­te Preßl­may­er ein Ein­grei­fen des Pap­stes, der den öster­rei­chi­schen Bischö­fen eine wei­te­re För­de­rung der Akti­on Leben Öster­reich ver­bie­ten solle.

Die öster­rei­chi­sche Bischofs­kon­fe­renz wies Preßl­may­ers Anschul­di­gun­gen noch im Sep­tem­ber zunächst als „absurd“ zurück. Am Diens­tag kam es nun zu einem Tref­fen zwi­schen einem Mit­glied der Bischofs­kon­fe­renz und Preßl­may­er, dem zuge­sagt wur­de, daß sich die Bischö­fe auf ihrer näch­sten Tagung mit dem The­ma Lebens­schutz befas­sen wer­den, wie glo​ria​.tv berich­te­te.

Fami­li­en­bi­schof Küng räum­te bereits Ende Sptem­ber in einem Inter­view mit dem Inter­net­nach­rich­ten­dienst kath​.net ein, daß erst eine Akti­on Preßl­may­ers dazu führ­te, daß die von der Bischofs­kon­fe­renz finan­zi­ell unter­stütz­te Akti­on Leben Öster­reich (nicht zu ver­wech­seln mit der Akti­on Leben in der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land) „kei­ne Bera­tungs­schei­ne“ mehr aus­stel­le. So zumin­dest habe es der Vor­stand der Akti­on Leben dem Bischof zugesichert.

Die von den Bischö­fen geför­der­te Akti­on Leben ist den öster­rei­chi­schen Lebens­schüt­zern seit län­ge­rem ein Dorn im Auge wegen deren „ergeb­nis­of­fe­nen Bera­tung“ von schwan­ge­ren Frau­en in Kon­flikt­si­tua­tio­nen, der Ver­brei­tung von Ver­hü­tungs­mit­teln, der Emp­feh­lung der Abtrei­bungs­pil­le und der För­de­rung einer umstrit­te­nen Sexu­al­erzie­hung. Preßl­may­er konn­te 2008 in Zusam­men­ar­beit mit einer Detek­ti­vin und einer ver­steck­ten Kame­ra den Nach­weis erbrin­gen, daß die Akti­on Leben Abtrei­bungs­schei­ne ausstellte.

Preßl­may­er beton­te, daß er sei­nen Hun­ger­streik nur „unter­bro­chen“ habe, um den Bischö­fen aus­rei­chend Zeit zu geben, sich aus der „Abtrei­bungs­ver­strickung“ zu lösen und „klar­zu­stel­len“, daß die Akti­on Leben Öster­reich „in der Kir­che nichts ver­lo­ren“ habe.

(glo​ria​.tv/​GN)

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