(Vatikan) Das vatikanische Presseamt hat heute zu den Spekulationen rund um angebliche, von Papst Benedikt XVI. approbierte Änderungen in der Liturgie Stellung genommen.
„Im Augenblick gibt es keine institutionellen Vorschläge zu einer Abänderung der liturgischen Bücher, die gegenwärtig im Gebrauch sind“, betonte der Vizedirektor des Pressebüros des Heiligen Stuhls, P. Ciro Benedettini, gegenüber Radio Vatikan.
In den vergangenen Tagen war in verschiedenen italienischen Medien zu lesen gewesen, daß die Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung dem Papst Vorschläge zu einer „Reform der Reform“ unterbreitet hätte.
In der Ausgabe vom 22. August der Mailänder Zeitung Il Giornale hatte der Vatikanist Andrea Tornielli einen Beitrag veröffentlicht, in dem es um ein Papier mit „Propositiones“, also „Vorschlägen“ für die Reform der Reform geht. Zwar war dieses Dokument der Gottesdienstkongregation bereits im April dieses Jahres als Ergebnis der Vollversammlung der Kongregation dem Papst überreicht worden, die Nachricht wurde allerdings erst jetzt öffentlich bekannt.
Am Ende seines Artikels schreibt Tornelli: „Mit einem bedeutungsvollen ‚nota bene‘: Für die Verwirklichung der ‚Reform der Reform‘ werden viele Jahre erforderlich sein. Der Papst ist davon überzeugt, daß übereilte Schritte ebenso umsonst sind wie das einfache Richtlinienerlassen von oben mit dem Risiko, daß diese später toter Buchstabe bleiben. Der Stil von Ratzinger ist der des Ausgleichs und vor allem der des Beispiels. Das zeigt auch die Tatsache, daß seit mehr als einem Jahr diejenigen, die beim Papst zur Kommunion gehen, sich auf einen Betschemel knien müssen, der zuvor von den Zeremoniären extra aufgestellt wird.
(Zenit)