(Straßburg) Das Europäische Parlament stimmt auf seiner Plenarsitzung in Straßburg am Donnerstag, seinen Entwurf einer Entschließung über den Jahresbericht über die Menschenrechte in der Welt 2008 und die Politik der Europäischen Union ab. Darin soll Papst Benedikt XVI. und die katholische Kirche wegen der Feststellung, daß der Kondomgebrauch eher das AIDS-Risiko erhöht, verurteilt werden. Berichterstatter ist der spanische Abgeordnete Raimon Obiols i Germa von der Sozialistischen Fraktion.
[Update] Der Zusatzantrag von der Fraktion der Allianz der Liberalen und Demokraten für Europa, der Abtreibung mittels der Sexual- und Fortpflanzungsgesundheit fördert und die jüngsten Äußerungen von Papst Benedikt XVI zum Gebrauch von Kondomen namentlich verurteilt lautet:
[Das Europäische Parlament] betont die Bedeutung der Förderung der mit der Sexual- und Fortpflanzungsgesundheit verbundenen Rechte als Voraussetzung für eine erfolgreiche Bekämpfung von HIV/AIDS, das gewaltige Verluste an Menschenleben und enormen Schaden hinsichtlich der wirtschaftlichen Entwicklung verursacht und insbesondere die ärmsten Regionen der Welt betrifft; verurteilt nachdrücklich die jüngsten Äußerungen von Papst Benedikt XVI., in denen er die Benutzung von Kondomen verboten und davor gewarnt hat, daß der Gebrauch von Kondomen die Ansteckungsgefahr sogar erhöhen könne; zeigt sich besorgt darüber, daß Äußerungen solcher Art ein ernsthaftes Hindernis für die Bekämpfung von HIV/AIDS darstellen werden; weist darauf hin, daß die Stärkung der Rolle der Frau ebenfalls dazu beiträgt, HIV/AIDS entgegenzuwirken; fordert die Regierungen der Mitgliedstaaten zum gemeinsamen Handeln auf, um die mit der Sexual- und Fortpflanzungsgesundheit verbundenen Rechte und die diesbezügliche Bildung zu fördern, einschließlich hinsichtlich des Gebrauchs von Kondomen als wirksames Mittel bei der Bekämpfung dieser Geißel;
Der Antrag wird von den deutschen FDP-Abgeordneten Sylvana Koch-Mehrin, Alexander Alvaro, Jorgo Chatzimarkakis, Wolf Klinz, Holger Krahmer, Alexander Graf Lambsdorff und Willem Schuth unterstützt.
(JF)