Russische Ikonenausstellung in Bamberger Residenz


In der Neu­en Resi­denz in Bam­berg eröff­net am 11. April eine Aus­stel­lung rus­si­scher Iko­nen aus dem 15. bis 19. Jahr­hun­dert. Die Bil­der zei­gen einen Quer­schnitt durch die Ent­wick­lungs­ge­schich­te der Ikonenkunst.

Anzei­ge

Die Schau öff­net pünkt­lich zu Ostern ihre Tore und ist bis zum 26. April zu sehen. Cir­ca 100 Expo­na­te füh­ren den Betrach­ter durch 400 Jah­re Hei­li­gen­bild­ma­le­rei. Im Mit­tel­punkt steht eine unge­wöhn­lich gro­ße, ein Meter mal 70 Zen­ti­me­ter mes­sen­de Dar­stel­lung des Bren­nen­den Dornbuschs.

Die­ses Werk aus dem 19. Jahr­hun­dert bezeich­net Mar­tin Milatz, der Orga­ni­sa­tor der Aus­stel­lung, als „Mischung aus Iko­ne und Gemäl­de“. Eine Dorn­bu­schi­ko­ne mit sol­chen Maßen sei eine abso­lu­te Aus­nah­me. Ent­stan­den in St. Peters­burg, befin­det sie sich heu­te in Privatbesitz.

Über­haupt stam­men alle in Bam­berg aus­ge­stell­ten Wer­ke aus­schließ­lich aus Pri­vat­be­sitz. Laut Milatz wur­den nach der Revo­lu­ti­on von 1917 bis zu 90 Pro­zent der rus­si­schen Hei­li­gen­bil­der ins Aus­land ver­bracht – ein Groß­teil davon durch Ver­kauf. Heu­te befin­den sich die mei­sten davon in West­eu­ro­pa und den USA.

Neben der Dar­stel­lung des „Nicht ver­bren­nen­den Dorn­buschs“ zie­hen fünf Oste­r­iko­nen aus dem 16. bis 19. Jahr­hun­dert die beson­de­re Auf­merk­sam­keit auf sich. An ihnen läßt sich die all­ge­mei­ne Ent­wick­lungs­ge­schich­te die­ses Gen­res nachvollziehen.

Das Oster­fest ist für die rus­sisch-ortho­do­xe Kir­che von zen­tra­ler Bedeu­tung und hat – anders als in den ande­ren christ­li­chen Kon­fes­sio­nen – mehr Gewicht als Weih­nach­ten. Die Iko­nen­kunst stellt die Auf­er­ste­hung Chri­sti in den Mit­tel­punkt, oft beglei­tet von der Höl­len­fahrt und dem Sieg über den Teufel.

Die Schau in Bam­berg zeigt Hei­li­gen­bil­der aller Art – von klei­nen All­tags­bil­dern bis hin zu Fest­tag­s­iko­nen. Ver­tre­ten sind sowohl Wer­ke der tra­di­tio­nel­len Schu­len aus Now­go­rod und Pskow bis hin zu Erzeug­nis­sen des Iko­nen­hand­werks aus Palech und Kostroma.

Die Maler aus den klei­ne­ren Sied­lun­gen sind vor allem für ihre Detail­freu­dig­keit berühmt – ihre Wer­ke bestechen durch die Dar­stel­lung jeder klein­sten Klei­nig­keit an Klei­dung, Archi­tek­tur und Land­schaft sowie der genau­en Gesichts­zü­ge der dar­ge­stell­ten Heiligen.

(sb/.rufo/St.Petersburg)

Print Friendly, PDF & Email
Anzei­ge

Hel­fen Sie mit! Sichern Sie die Exi­stenz einer unab­hän­gi­gen, kri­ti­schen katho­li­schen Stim­me, der kei­ne Gel­der aus den Töp­fen der Kir­chen­steu­er-Mil­li­ar­den, irgend­wel­cher Orga­ni­sa­tio­nen, Stif­tun­gen oder von Mil­li­ar­dä­ren zuflie­ßen. Die ein­zi­ge Unter­stüt­zung ist Ihre Spen­de. Des­halb ist die­se Stim­me wirk­lich unabhängig.

Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

Das ist müh­sam, es ver­langt eini­ges ab, aber es ist mit Ihrer Hil­fe möglich.

Unter­stüt­zen Sie uns bit­te. Hel­fen Sie uns bitte.

Vergelt’s Gott!