Der Filmemacher Martin Scorsese plant einen Film über die Verfolgung von Christen in Japan. Basis des Films ist die Novelle „Chinmoku“ (Stille) von Shusaku Endo. Sie erzählt die Geschichte eines jungen portugiesischen Missionars in Nagasaki.
Die Geschichte des japanischen Romans ist wie gemacht für Martin Scorsese. Die Hauptfiguren in Silence sind zwei portugiesische Missionare, die im 17. Jahrhundert nach Japan reisen. Im Jahr 1638 reist der junge Jesuit Sebastian Rodrigo nach Nagasaki, um als Priester geheime Missionsarbeit zu leisten – das Christentum war seit 1614 in Japan verboten. Folterungen, Kreuzigungen, unmenschliche Demütigungen lassen den Priester oft an seiner Aufgabe verzweifeln. Die Geschichte beschreibt die harte Verfolgung von Japanern, die zum christlichen Glauben konvertierten, zumeist verarmte Dorfbewohner, die sich in der Folge an geheimen Orten aufhielten. Die beiden Missionare sind entsetzt. Bei all dem Leid, das ihren Glaubensbrüdern zustößt, wundern sie sich, wo Gottes Hilfe bleibt. Schließlich stellt sich die Frage, ob die Verfolgten ihren Glauben nach außen hin ablegen dürfen, um den Qualen zu entgehen.
Der künstlerische Direktor Dante Ferretti besuchte das Museum für Geschichte und Kultur in Nagasaki, um für den Film zu recherchieren. Das Christentum wurde 1549 von dem spanischen Jesuiten Francis Xavier nach Japan gebracht, war aber über Jahrhunderte verbannt, bis Japan sich in den 1860er Jahren aus der selbstauferlegten Isolation vom Rest der Welt löste. Die herrschende Schicht ging hart gegen den europäischen Einfluß vor. Ihre besondere Aufmerksamkeit gilt den Christen, die sie mit grausamen Mitteln vertreiben. Im Machtkampf der einheimischen Feudalherren (Shogun), die vom Einfluß der „fremden“ Religion und der westlichen Handelsmächte eine Unterminierung ihrer Stellung befürchteten, kam es nach einem kurzen Aufblühen der japanischen Kirche zu ihrer fast vollständigen Auslöschung.
Rund 50‘000 japanische Christen, so Schätzungen, sollen während der fast drei Jahrhunderte währenden Christenverfolgung in Japan ums Leben gekommen sein. Am schlimmsten waren die Gewaltakte zwischen 1603 und 1639, dem Zeitraum, in dem Shusaku Endos Roman handelt. Die Verfolgung dauerte bis 1873 an, bis der Druck der westlichen Nationen für die Anerkennung der Religionsfreiheit in Japan einen Wandel bewirkte
(Livenet/UK/Christian Today/jesus.ch)