Papst besucht im Herbst die römische Hauptsynagoge


(Rom) Papst Bene­dikt XVI. wird im Herbst in der Gro­ßen Syn­ago­ge von Rom erwar­tet. Eine Zusa­ge des Pap­stes sei bereits münd­lich ein­ge­trof­fen, sag­te der Prä­si­dent der jüdi­schen Gemein­de Roms, Ric­car­do Paci­fi­ci, am 12. März im ita­lie­ni­schen Fern­se­hen. Man war­te nun noch auf eine schrift­li­che Bestätigung.

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Par­la­ments­prä­si­dent Gian­fran­co Fini, der aus der Alle­an­za Nazio­na­le kommt, sprach vom hohen „sym­bo­li­schen Wert“ einer sol­chen Visi­te. Es wäre der erste Besuch Bene­dikts XVI. am Sitz der jüdi­schen Gemein­de. Roms Ober­rab­bi­ner Ric­car­do Di Seg­ni hat­te ihn wie­der­holt ein­ge­la­den. Der römi­sche Arzt Di Seg­ni (59) ist als Ober­rab­bi­ner der Haupt­stadt die wich­tig­ste reli­giö­se Auto­ri­tät der Juden in Italien.

Als erster Papst der Geschich­te kam Johan­nes Paul II. am 13. April 1986 in Rom zu Besuch in die jüdi­sche Haupt­syn­ago­ge, wo er mit Ober­rab­bi­ner Elio Toaff zusam­men­traf. Zur Jahr­tau­send­wen­de leg­te dann in der Fasten­zeit des Jubi­lä­ums­jah­res 2000 Papst Johan­nes Paul II. im Peters­dom ein Schuld­be­kennt­nis ab. Kar­di­nal Edward Cas­s­idy, dama­li­ger Prä­si­dent des Päpst­li­chen Rates für die Ein­heit der Chri­sten, sag­te im Namen des Pap­stes, nicht weni­ge Chri­sten hät­ten gegen das Volk des Bun­des und der Selig­prei­sun­gen gesün­digt. Der Papst bete­te dafür, „daß ech­te Brü­der­lich­keit herr­sche mit dem Volk des Bundes“.

Papst Bene­dikt XVI. hat­te gleich zu Beginn sei­nes Pon­ti­fi­kats an die Linie sei­nes Vor­gän­gers ange­knüpft. Schon bei sei­ner Antritts­mes­se wand­te er sich an die Juden in aller Welt und wies auf die Ver­bun­den­heit hin mit den „Brü­dern aus dem jüdi­schen Volk durch ein gro­ßes gemein­sa­mes geist­li­ches Erbe“. Gera­de mal zwei Tage nach sei­ner Wahl sand­te er einen Brief an den Ober­rab­bi­ner von Rom. Dar­in bekräf­tig­te Bene­dikt sei­ne Bereit­schaft zum Gespräch mit dem Juden­tum: „Ich ver­traue auf die Hil­fe Got­tes, um das Gespräch fort­zu­set­zen und die Zusam­men­ar­beit mit den Söh­nen und Töch­tern des jüdi­schen Vol­kes zu ver­stär­ken“, schrieb er. Der jüdi­sche Geist­li­che zeig­te sich erfreut und nann­te den bis­he­ri­gen Kar­di­nal Joseph Ratz­in­ger einen „Gigan­ten des Geistes“.

(APD)

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