(Vatikan/Ankara) In den Bemühungen der katholischen Kirche um die Bewilligung einer Kirche in Tarsus, der Geburtsstadt des Apostels Paulus in der Türkei, scheint man im Paulusjahr einige kleine Schritte weitergekommen zu sein. Dies erklärte Msgr. Luigi Padovese, Vorsitzender der türkischen Bischofskonferenz der Presseagentur SIR.
Die katholischen Bischöfe der Türkei wurden heute von Papst Benedikt XVI. zum Ad-limina-Besuch im Vatikan empfangen. „Es gab meinerseits Kontakte mit den türkischen Behörden, aber auch durch den Botschafter der Bundesrepublik Deutschland, der von seiner Regierung beauftragt ist, die Angelegenheit zu verfolgen,“ erklärte Bischof. Padovese, der das Apostolische Vikariat Anatolien leitet. „Wir stehen einen Schritt vor der Lösung des Problems, vielleicht durch die Überlassung der Kirche in Miete. Eine Variante, die auch der türkischen Seite sehr angenehm wäre“, so Padovese, „nun gilt es eine rechtliche Formel zu finden, die diesen Schritt ermöglicht.“
Der Pilgerstrom nach Tarsus, in die Stadt des Völkerapostels Paulus, reißt indes nicht ab. „Trotz der Weltwirtschaftskrise kommen Pilger aus vielen Ländern“, so der apostolische Vikar.
Benedikt XVI. regte in seiner Ansprache an die Bischöfe die Einrichtung einer ständigen bilateralen Kommission zwischen dem Heiligen Stuhl und der Türkei an. Darüber zeigte sich der Vorsitzende der türkischen Bischofskonferenz sehr erfreut, da es dafür einen „großen Bedarf“ gebe. Bereits vor einem Jahr hatte die Bischofskonferenz dem türkischen Staatspräsident diesen Wunsch unterbreitet. „Wir sind eine fast unbedeutende Minderheit“, erklärte Bischof Padovese, „dennoch kann man unsere Existenz nicht ignorieren. Ich meine, daß die Türkei beginnen muß, auch die Realität der Minderheiten anzuerkennen. Die Worte des Papstes helfen uns, den Dialog mit den türkischen Behörden zu intensivieren.“
(SIR/JF)