(Zaitzkofen) Das Priesterseminar Herz Jesu der Priesterbruderschaft St. Pius X. wehrt sich mit einer auf der Webseite des Seminars veröffentlichten Erklärung gegen den Vorwurf des „bewußten Affront gegen Rom“ wegen der anstehenden Diakonats- und Priesterweihen. Der Termin für diese Weihen stand bereits vor der Rücknahme des Exkommunikationsdekrets fest. Weihen gehören zum normalen Leben des Seminars.
Der Vatikan hat anläßlich der Rücknahme des Exkommunikationsdekrets festgestellt, daß weitere Gespräche folgen müssen, wie die Priesterbruderschaft dies seit langem wünscht. Es wurde von der Priesterbruderschaft aber in keiner Weise verlangt, ihre Aktivitäten einzustellen oder Weihespendungen zu unterlassen.
Es wird besonders die abweisende Haltung des Bischofs von Regensburg, Bischof Dr. Gerhard Ludwig Müller bedauert. Bei seiner Amtseinführung sandte der Regens des Seminars, P. Stefan Frey, dem Bischof ein Glückwunschschreiben, in dem ausdrücklich Gesprächsbereitschaft signalisiert wurde. Darauf bekam man noch nicht einmal das vorgefaßte Antwortschreiben, das andere Gratulanten erhielten. Auch zwei weitere Bitten um ein Gespräch blieben unbeantwortet. Ein solches Verhalten macht die vielbeschworene Dialogbereitschaft der nachkonziliaren Kirche unglaubwürdig.
Die Erklärung endet mit den Worten: „Die Priesterbruderschaft erkennt vorbehaltlos alle dogmatisch verbindlichen Lehren der katholischen Kirche an und versteht daher nicht, warum sie von hiesigen Kirchenvertretern der ‚Irrlehren‘ bezichtigt wird. Rom hat ihr niemals einen solchen Vorwurf gemacht. Die kontroversen Positionen der Bruderschaft beziehen sich einzig auf gewisse Aussagen des zweiten Vatikanischen Konzils, das sich als rein pastorales Konzil verstand und keine verbindlichen Glaubenslehren festlegen wollte.“
(PM/ JF)