Der Generalobere der Priesterbruderschaft St. Pius X., Weihbischof Bernard Fellay, nahm bereits am Mittwoch gegenüber dem schwedischen Fernsehsender SVT wegen des Interview, daß Weihbischof Richard Williamson dem Sender gab, in einem Brief Stellung. In dem Interview sagte Weihbischof Williamson, daß seiner Meinung nach in den Konzentrationslagern wie Auschwitz 200–300.000 Juden ermordet wurden seien. Außerdem habe es, so glaube er, keine Gaskammern gegeben.
Wir dokumentieren den Brief in einer nicht offiziellen Übersetzung.
Bitte erlauben Sie mir, mich vorzustellen. Ich bin der Generalobere der Priesterbruderschaft St. Pius X. Ich wurde über ein Interview informiert, daß Bischof Williamson, ein Mitglied unserer Bruderschaft, dem Schwedischen Fernsehen ein Interview gewährte und es wohl heute [21. Januar] ausgestrahlt wird. Obwohl vorausgesetzt wurde, daß sich das Interview nur mit religiösen Themen befaße, fragte der Reporter nach der Meinung des Bischofs, historische Fragen betreffend. Es ist klar, daß ein Bischof nur über Fragen des Glaubens und der Moral mit kirchlichen Autorität sprechen kann. Wenn er sich mit weltlichen Dingen beschäftigt, ist er persönlich verantwortlich für seine eigenen privaten Meinungen. Die Bruderschaft, die ich leite, hat keine Autorität, solche Themen zu bewerten, noch wird sie jemals eine solche Autorität beanspruchen. Unser Ziel ist einzig und allein die Wiederherstellung der traditionellen Lehre in der katholischen Kirche. Aus diesem Grund sind wir akzeptiert, respektiert und geschätzt – weltweit. Es ist beschämend, ein Interview über religiöse Themen zu benutzen, um weltliche und kontroverse Themen anzusprechen, mit der offensichtlichen Absicht, die Arbeit unserer religiösen Gesellschaft zu entstellen und zu verleumden. Solch ein abscheulicher Versuch wird sein Ziel nicht erreichen. Die Priesterbruderschaft St. Pius X. wird ihre Absicht nicht aufgeben, den schwedischen Katholiken den wahren katholischen Glauben und die Sakramente zu bringen.
Menzigen, 21. Januar 2009