(Stuttgart) Der Distriktobere der Priesterbruderschaft St. Pius X. in Deutschland, Pater Franz Schmidberger, hat sich in einem offiziellen Schreiben an alle residierenden Bischöfe in Deutschland gewandt.
Der Brief enthält eine Darstellung der Hauptkritikpunkte, welche die Priesterbruderschaft St. Pius X. am II. Vatikanischen Konzil zu bemängeln hat.
„Wir wollen ein Zeichen der Dialogbereitschaft setzen“, erklärt Schmidberger hierzu. „Ich kann nicht glauben, daß eine dogmatisierende Verknöcherung die sonst so dialogbereite, offene Haltung der Kirchenmänner verdrängt haben soll. Vergangenes muß hinterfragt werden wenn es sich nicht um Dogmen, sondern um Pastoralfragen handelt, wie dies im II. Vatikanum der Fall ist, welches sich ausdrücklich als Pastoralkonzil verstanden hat“, sagt der 62jährige.
„Wenn damals ein falscher Kurs eingeschlagen wurde, sollten die Verantwortlichen von heute auch den Mut haben, Korrekturen vorzunehmen. Jedenfalls besteht Klärungsbedarf.“
Die Priesterbruderschaft sieht einen kausalen Zusammenhang zwischen dem dramtaischen Rückgang des Kirchenbesuches und den Reformen der 70’er Jahre des letzten Jahrhunderts. Zur Zeit befinden sich vor allem jene Orden im Wachstum und Aufbau, welche sich den überlieferten Traditionen der Kirche verpflichtet fühlen. Vor kurzem hat ein Kloster der katholischen Kirche in der Eifel, der Trappistenkonvent Mariawald, angekündigt, zur Tradition zurückkehren zu wollen.
(PM/JF)