Italien: Israelitische Kultusgemeinde sagt Teilnahme an Tag des jüdisch-christlichen Dialogs ab


(Rom) In Ita­li­en ist es zu einem Eklat zwi­schen der katho­li­schen Kir­che und der Israe­li­ti­schen Kul­tus­ge­mein­de gekom­men. Die Juden wer­den im kom­men­den Jahr nicht am tra­di­tio­nel­len Tag des jüdisch-christ­li­chen Dia­logs teil­neh­men, der immer am Tag vor Beginn der Gebets­wo­che für die Ein­heit der Chri­sten statt­fin­det. Damit wol­len sie ihre Ableh­nung der neu for­mu­lier­ten Kar­frei­tags­für­bit­te für die Juden im latei­ni­schen Ritus bekräftigen.

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Zu dem Vor­fall, den die ein­la­den­de ita­lie­ni­sche Bischofs­kon­fe­renz bedau­ert, nahm Msgr. Vin­cen­zo Paglia, Bischof von Ter­ni-Nar­ni-Ame­lia Stel­lung. Paglia ist der Vor­sit­zen­der der Öku­me­ne-Kom­mis­si­on der Bischofs­kon­fe­renz und geist­li­cher Assi­stent der Gemein­schaft von Sant’Egidio.

Die Bischofs­kon­fe­renz habe ent­schie­den, daß die Tagung zum jüdisch-christ­li­chen Dia­log den­noch am 17. Janu­ar statt­fin­den, aber aus „Respekt vor den Juden“ das The­ma wech­seln wer­de. „Die­ser Vor­fall“, so Paglia“, kann für uns nicht bedeu­ten, daß wir die Über­le­gun­gen zum jüdisch-christ­li­chen Ver­hält­nis, die für uns von gro­ßer Bedeu­tung sind, aus­fal­len las­sen. Wenn schon, drängt er uns, sol­che noch zu ver­stär­ken.“ Aus „Brü­der­lich­keit mit den Juden“ wer­de jedoch das The­ma geän­dert. Seit 2006 stan­den die 10 Gebo­te im Mit­tel­punkt der gemein­sa­men Über­le­gun­gen, 2009 soll­te es der „Sab­bat“ und damit das 3. Gebot sein.

Die Bischofs­kon­fe­renz habe ent­schie­den, nun die Wich­tig­keit der Hei­li­gen Schrift ins Zen­trum zu stel­len und zwar im Licht der jüng­sten Bischofs­syn­ode der katho­li­schen Kir­che. Auf die­ser hat­te erst­mals ein Rab­bi­ner vor aus aller Welt ver­sam­mel­ten Bischö­fen das Wort ergrif­fen. Paglia erklär­te, daß die Bischö­fe Ita­li­ens eine neue Hand­rei­chun­gen zur Gestal­tung des Tages erhal­ten wer­den. „Soll­ten Juden in den ein­zel­nen Diö­ze­sen den­noch dar­an teil­neh­men, wer­den wir es ihnen sicher nicht unter­sa­gen“, füg­te Paglia hin­zu. Msgr. Paglia beton­te, daß die Bischofs­kon­fe­renz den Vor­fall nicht über­be­wer­ten wol­le, da sei­ne Beto­nung „das Gegen­teil des­sen bewir­ken könn­te, was wir durch unse­ren Dia­log errei­chen wollen.“

(SIR/​JF)

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