Pakistan: Bischöfe fordern Anwendung der Verfassung, um islamischen Extremismus zu bekämpfen


(Islam­abad) Die katho­li­sche Kir­che Paki­stans for­dert von der Regie­rung „kon­kre­te, ver­fas­sungs­ge­mä­ße Maß­nah­men“, um die „reli­giö­se Into­le­ranz“ zu besie­gen und den Grund­satz der Gleich­heit aller Bür­ger des Lan­des wie­der­her­zu­stel­len. Die Bischö­fe unter­strei­chen zudem die Not­wen­dig­keit, die von Staats­prä­si­dent Mus­har­raf wäh­rend des Staats­streichs im ver­gan­ge­nen Novem­ber abge­setz­ten Ver­fas­sungs­rich­ter wie­der ein­zu­set­zen, berich­tet die Pres­se­agen­tur Cor­ri­spon­den­za Roma­na.

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Die For­de­run­gen sind in einem Doku­ment zusam­men­ge­faßt, das vom Vor­sit­zen­den und vom Gene­ral­se­kre­tär der Kom­mis­si­on Ius­ti­tia et Pax der Bischofs­kon­fer­nez, Msgr. Law­rence Sald­an­ha und Peter Jacob gezeich­net sind. Dar­in heißt es: „Es ist nicht gesagt, daß die ernied­ri­gen­den sozia­len und öko­no­mi­schen Bedin­gun­gen, in denen die Nicht-Mus­li­me Paki­stans leben müs­sen, durch die Erhö­hung der für die Min­der­hei­ten im Par­la­ment reser­vier­ten Sit­ze bekämpft wer­den können.“

Das Doku­ment spielt auf Reform­plä­ne der regie­ren­den Paki­sta­ni­schen Volks­par­tei (Paki­stan Peo­p­les Par­ty) der ermor­de­ten ehe­ma­li­gen Mini­ster­prä­si­den­tin Benay­ir Bhu­t­to an, die in den ver­gan­ge­nen Wochen ver­laut­ba­ren ließ, den reli­giö­sen Min­der­hei­ten auch den Zugang zum Senat des Lan­des zu ermög­li­chen. „Im Land gibt es eine rea­le reli­giö­se Dis­kri­mi­nie­rung, die sich auf ver­fas­sungs­wid­ri­gen Geset­zen stützt, wie jenes über die Blas­phe­mie“, heißt es im Text. Nun müs­se „unse­re Ver­fas­sung in vol­lem Umfang ange­wandt wer­den, und damit sozia­le Gerech­tig­keit und glei­che Chan­cen für alle Staats­bür­ger garan­tie­ren. Nur so kann die Dis­kri­mi­nie­rung und die Gewalt zwi­schen den Reli­gio­nen ver­hin­dert wer­den“, schließt die Stel­lung­nah­me von Ius­ti­tia und Pax.

( JF)

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