Der Hl. Kolumban zeigt den Weg, auf dem Europa sich aus den christlichen Wurzeln erneuern kann


(Vati­kan) Der Hei­li­ge Kolum­ban (der Jün­ge­re), ein iri­scher Mönch und der erste „euro­päi­sche Hei­li­ge“, setz­te „sei­ne gan­ze Ener­gie zur Stär­kung der christ­li­chen Wur­zeln Euro­pas ein, das gera­de im Ent­ste­hen war und mit sei­ner gan­zen geist­li­chen Kraft und sei­nem Glau­ben wur­de er einer der Väter Euro­pas und zeigt uns auch heu­te die Wur­zeln, aus denen unser Euro­pa sich erneu­ern kann“. Mit die­sen Wor­ten beschrieb Papst Bene­dikt XVI. den Hei­li­gen Kolum­ban bei sei­ner Mitt­wochs­au­di­enz der Vor­wo­che, einen Hei­li­gen, der im 6. Jahr­hun­dert nach Chri­stus gelebt hat.

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„Im Bewußt­sein, daß das wer­den­de Euro­pa eine kul­tu­rel­le Ein­heit dar­stell­te, fin­det sich“, in einem Brief, den der Hei­li­ge an Papst Gre­gor den Gro­ßen schrieb, „zum ersten Mal der Aus­druck toti­us Euro­pa (in ganz Euro­pa), um aus­zu­drücken, daß die Kir­che auf dem gan­zen Kon­ti­nent prä­sent ist.“ Das Werk Kolumb­ans war das der „Neue­van­ge­li­sie­rung“ der euro­päi­schen Völ­ker, erklär­te der Papst, die „durch die Völ­ker­wan­de­run­gen von Nor­den und Osten in das Hei­den­tum zurück­ge­fal­len waren“.

Mit 20 Jah­ren wur­de Kolum­ban Mönch. Im Alter von etwa 50 Jah­ren brach er mit zwölf Gefähr­ten von sei­ner Insel Rich­tung euro­päi­sches Fest­land auf „indem er dem typisch iri­schen, aske­ti­schen Ide­al der pere­gri­na­tio pro Chri­sto folg­te, um zu mis­sio­nie­ren.“ Er läßt sich im Fran­ken­reich nie­der und grün­det drei Klö­ster (Anne­gray, Lux­euil und Fon­taine) und nach Unstim­mig­kei­ten mit den Orts­bi­schö­fen und dem Fran­ken­kö­nig zieht er in das heu­ti­ge Deutsch­land, wo er zum Mis­sio­nar der Ale­man­nen wird, um schließ­lich nach Ita­li­en zu gelan­gen, wo er im Reich der Lan­go­bar­den, in Bob­bio bei Pia­cen­za, eine neue Blei­be fin­det. Sei­ne Ver­eh­rung dort lebt bis heu­te fort.

An das Werk des Hei­li­gen Kolum­ban, so der Papst, erin­nert vor allem die Regu­la monachorum in denen er das Bild eines idea­len Mönch­tums zeich­ne­te. Die Regu­la ceno­bia­lis, die aus heu­ti­ger Sicht stren­ge Stra­fe für Mön­che vor­sa­hen, die sich etwas zuschul­den kom­men haben las­sen, kann nur aus der histo­ri­schen Zusam­men­hang her­aus ver­stan­den wer­den. Schließ­lich führ­te er „die Pri­vat­beich­te“ ein, bei der die vom Beicht­va­ter auf­er­leg­te Buße in direk­tem Ver­hält­nis zur Schwe­re der Sün­de ste­hen sollte.

Die Bot­schaft des Hei­li­gen Kolum­ban ist im Kern „ein deut­li­cher Ruf zur Umkehr und zur Los­lö­sung von irdi­schen Gütern mit dem Blick auf die ewi­ge Erb­schaft“. Er führ­te „ein aske­ti­sches Leben und zeig­te sich auch gegen­über den Mäch­ti­gen kom­pro­miß­los“. Eine Stren­ge, die nie „Selbst­zweck ist, son­dern ein Mit­tel um sich frei der Lie­be Got­tes öff­nen zu kön­nen und Ihm ganz zu ent­spre­chen.“ „Wenn der Mensch auf­rich­tig jene Fähig­kei­ten nütz­ten wird, die Gott sei­ner See­le gewährt hat, dann – so sag­te der Hei­li­ge Kolum­ban – wird er Gott ähn­lich.“ In einer Epo­che, in der die „Kor­rum­pie­rung des Men­schen“ vor­herrsch­te, hat der Hei­li­ge Kolum­ban „das Land und die Gesell­schaft neu aufgebaut“.

Das Büro der Bischofs­kon­fe­ren­zen in der EU hat jüngst vor­ge­schla­gen, den Hei­li­gen Kolum­ban zum Mit­pa­tron West­eu­ro­pas zu erheben.

(JF)

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