Bitte nicht um Bekehrung beten


(Vati­kan) Die Erklä­rung des Hei­li­gen Stuh­les zur neu­en Kar­frei­tags­für­bit­te in der alten Mes­se hat auf jüdi­scher Sei­te unter­schied­li­che Reak­tio­nen her­vor­ge­ru­fen. „Zwei Schrit­te vor­wärts, drei zurück“, kom­men­tier­te aus New York Abra­ham Fox­man, der Natio­nal­di­rek­tor der Anti-Defa­ma­ti­on-League, eine der wich­tig­sten jüdi­schen Orga­ni­sa­tio­nen der Ver­ei­nig­ten Staa­ten. Fox­man begrüß­te die Bemü­hung des Vati­kans, eine herz­li­che Bezie­hung des gegen­sei­ti­gen Respekts auf­recht zu erhal­ten. Aller­dings hät­te die vati­ka­ni­sche Erklä­rung eine direk­te Ableh­nung jeder Form von Juden­mis­si­on ent­hal­ten sol­len, so Fox­man. Hin­ge­gen hat der US-ame­ri­ka­ni­sche Rab­bi­ner Jack Bem­po­rad von New Jer­sey mit „Genug­tu­ung“ auf das Schrei­ben aus dem Vati­kan reagiert. „Die­se Prä­zi­sie­rung war wich­tig, sie dient der Klar­stel­lung“, zitiert ihn eine ita­lie­ni­sche Nach­rich­ten­agen­tur. „Die­ser Papst will sein Mög­lich­stes tun, um den jüdisch-katho­li­schen Dia­log zu ver­bes­sern“. Nicht klar genug ist das State­ment zur Kar­frei­tags­für­bit­te für den römi­schen Ober­rab­bi­ner Ric­car­do di Seg­ni. „Was wir in der Erklä­rung ger­ne gehört hät­ten, ist, daß die Kir­che nicht für die Bekeh­rung der Juden betet oder daß sie die­sen Wunsch zumin­dest auf das Ende der Zei­ten ver­schiebt und der allei­ni­gen Ent­schei­dung Got­tes über­läßt“, so der Oberrabbiner.

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(RV)

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