(München) „Rettet die Christen im Irak“, so lautet der Appell der chaldäisch-katholischen Mission in Bayern. Damit wollen die in Deutschland lebenden und mit Rom unierten chaldäischen Christen auf die kritische Lage und die Verfolgung der Christen im Irak aufmerksam machen. „Seit Beginn des Irakkriegs 2003 sind die Christen und ihre Kirchen das Ziel von Terrorangriffen und werden häufig Opfer von Grausamkeiten“, heißt es im Appell. „Mit der Entführung des Erzbischofs von Mossul, Paulus Faraj Raho, dessen Leiche am 13. März gefunden wurde, hat die Terrorspirale radikaler Moslems eine sehr gefährliche Dimension erreicht.
Bisher wurden drei Priester ermordet und weitere acht entführt. Mehr als 16 Kirchen wurden zerstört. Die Kreuze werden von den Kirchtürmen gerissen, die Christen müssen eine Schutzsteuer für Nicht-Moslems bezahlen oder zum Übertritt zum Islam gezwungen.“ Als Alternative bleibe nur die Auswanderung. In den Augen radikaler Moslems seien die Christen eine „Bedrohung“ für den „islamischen Charakter“ des Irak, obwohl das Christentum bereits Jahrhunderte vor dem Islam im Land war. Die Christen werden beschuldigt, „Anhänger der USA“ zu sein. „Für die Attentate sind kriminelle Banden und paramilitörische Gruppen verantwortlich, gegen die der Staat keinen ausreichenden Schutz bietet“, beklagten die Chaldäer. In Bayern leben rund 5000 chaldäisch-katholische Christen. Für sie und ihre Seelsorge haben die bayerischen Bischöfe 2002 ein eigenes Büro eingerichtet.
(SIR/JF)