(San Diego) In einem dritten Anlauf bemühen sich die kalifornischen Lebensschützer das Lebensrecht der Kinder zu verbessern. Salvatore Joseph Cordileone, der Weihbischof von San Diego, bestätigt die Unterschriftensammlung für ein neues Referendum, die am 20. April abgeschlossen wird. Die Abstimmung soll dann im November stattfinden. Die Referenden von 2005 und 2006 fanden keine Mehrheit in der Bevölkerung, dennoch zeigt sich der Bischof diesmal zuversichtlich.
Msgr. Cordileone ist sich bewußt, daß die Abtreibungsbefürworter erneut dagegen mobilmachen wird. „Die Abtreibungslobby ist sehr geschickt beim Verdrehen der Begriffe. Sie bringt zudem Extremfälle von Mißbräuchen an Minderjährigen, um die Bevölkerung davon zu überzeugen, daß es doch besser sei, alles so zu lassen, wie es ist. Daß 99 Prozent aller Abtreibungsfälle mit einer solchen Extremsituation nichts zu tun haben, wird einfach verschieben“, so der Weihbischof.
Er setze vor allem auf die jüngere Generation. Diese sei „weniger ideologisiert“, denke „weniger abstrakt“, sondern sehe vielmehr das Leben und erkenne, daß „es sie selber hätte treffen können“. „Vor allem haben diesmal wir einen sehr konkreten Fall, den einer 15-Jährigen Texanerin, die nach Kalifornien kam, um ohne Wissen ihrer Eltern abtreiben zu lassen“, so Msgr. Cordileone. „Die kalifornischen Gesetze schreiben vor, daß Minderjährige die Erlaubnis der Eltern brauchen, um ein Aspirin einnehmen zu dürfen oder um Zutritt zu einem Bräunungssalon zu erhalten. Ohne elterliche Zustimmung darf kein Arzt ein Medikament verschreiben. Wie kann es dann sein, daß die Eltern nicht einmal informiert werden müssen, wenn ihre Tochter abtreibt?“, fragt der Weihbischof von San Diego.
Noch immer stünden sich in den USA zwei Granitblöcke gegenüber, „da die Gläubigen, dort die Liberalen, doch seien diese Fronten im Aufbrechen begriffen“, so Cordileone. Dabei verweist er auf den Liberalen Nat Hentoff, der den Demokraten, die 2004 die Wiederwahl von George W. Bush kritisierten, „in Erinnerung rief, daß Millionen und Millionen von nie geborenen Amerikanern nicht gewählt hätten“.
Begeistert begrüßt Msgr. Cordileone auch die Forderung nach einem internationalen Abtreibungsmoratorium („Eine solche Idee ist hier niemandem eingefallen“).
(Il Foglio/JF)