Hilferuf gegen türkische Angriffe in Kurdistan – „Vor allem christliche Dörfer betroffen“


(Arbil) Das ist ein „Hil­fe­ruf an die inter­na­tio­na­le Staa­ten­ge­mein­schaft: Laßt nicht zu, daß die tür­ki­schen Kampf­flug­zeu­ge wei­ter­hin den Luft­raum Kur­di­stans ver­let­zen und das Land bom­bar­die­ren.“ Die­se dra­ma­ti­schen Wor­te rich­te­te der Bischof von Arbil, Msgr. Rab­ban al Oas, im Namen „der Bischö­fe, der mus­li­mi­schen Reli­gi­ons­füh­rer und vor allem der Bevöl­ke­rung, dem wah­ren Opfer die­ser Aggres­si­on“ an die inter­na­tio­na­le Öffent­lich­keit und ver­ur­teil­te den Angriff der tür­ki­schen Armee auf kur­di­sche Gebie­te im Nord­irak. Mehr als 200 Ort­schaf­ten sei­en ange­grif­fen wor­den, dar­un­ter vor allem christ­li­che Dör­fer. Die eben erst in ihre Hei­mat­or­te zurück­ge­kehr­te Bevöl­ke­rung sei wie­der auf der Flucht vor „Gewalt und Angst“, so der Bischof.

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Die tür­ki­schen Trup­pen hat­ten in der Nacht auf den 22. Febru­ar die Gren­zen zum Irak über­schrit­ten, um – laut Anga­ben Anka­ras – „gezielt gegen kur­di­sche Sepa­ra­ti­sten der Arbei­ter­par­tei Kur­di­stans PKK und deren mili­tä­ri­sche Stütz­punk­te“ vor­zu­ge­hen. Die Boden­of­fen­si­ve wur­de durch Angrif­fe aus der Luft unterstützt.

Der Bischof von Arbil kri­ti­siert den Angriff hige­gen als „wahl­los, der alles zer­stört, was in den letz­ten Jah­ren müh­sam wie­der­auf­ge­baut wor­den war“. „Die Rebel­len der PKK befin­den sich nicht in den grenz­na­hen Dör­fern. Die Tür­ken haben vor allem christ­li­che Dör­fer ange­grif­fen. Ich muß­te mit eige­nen Augen den Angriff von sechs tür­ki­schen Kampf­flug­zeu­gen auf ein christ­li­ches Dorf mit­an­se­hen, in dem sich nie PKK-Rebel­len auf­hiel­ten und es auch nie irgend­wel­che mili­tä­ri­sche Stel­lun­gen gege­ben hat“, so Msgr. Oas.

„Die Bevöl­ke­rung flüch­tet vor den tür­ki­schen Trup­pen. Das ist um so schmerz­haf­ter, wenn man bedenkt, daß vie­le schon im Irak­krieg nach Jor­da­ni­en und Syri­en flie­hen muß­ten und von dort erst zurück­ge­kehrt waren, um müh­sam alles neu auf­zu­bau­en. Nun zer­stö­ren die Tür­ken wie­der alles, vor allem die Infrastrukturen.“

Der Bischof appel­lier­te an „Euro­pa und die USA“, an die „Chri­sten und Mos­lems der Welt, nicht taten­los die­sen Ereig­nis­sen zuzu­schau­en. Wir brau­chen Hil­fe und vor allem die Gebe­te aller, damit end­lich Frie­den einkehrt.“

(asia­news/​JF)

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