(Madhya Pradesh) Die Christen der indischen Diözese Ujjain protestieren gegen die Festnahme von P. Joseph Kappiliparampil. Die Motive für seine Verhaftung am 12. Februar betrachten sie als „offensichtlich unbegründet“.
P. Joseph betreut mit einigen Ordensschwestern ein Mädchenheim im Bundesstaat Madhya Pradesh. Am 12. Februar überfiel eine Gruppe von 300 Hindu-Nationalisten gemeinsam mit Aktivisten von Bajrang Dal (Affenbrigade), einer hindu-extremistischen Jugendorganisation, das Heim, mißhandelten den Priester und schleppten ihn und eine Ordensschwester fort, um sie schließlich der Polizei zur Festnahme zu übergeben. Ein Polizeisprecher erklärt hingegen, daß die Polizei weder den Priester noch die Ordensschwester verhaftet, sondern nur vor den Angriffen der Fundamentalisten geschützt habe.
Die Vorfälle gehen auf eine Anzeige von zwei Mädchen im Alter von 12 und 15 Jahren zurück, die den Priester beschuldigten, sie belästigt und schlecht behandelt zu haben. Extremistische Gruppen nützten die Gelegenheit, um gegen die Christen in der Gegend vorzugehen, die immer häufiger zu Opfern hindu-nationalistischer Übergriffe werden. Die Angriffe auf die Kirche haben im Bundesstaat stark zugenommen, seit die hindu-nationalistische Bharatiya Janata Party (BJP) im Dezember 2003 die Regierungsmacht übernommen hat.
P. Hans Puthiakulangara, Sprecher der Diözese Ujjiain bestätigte gegenüber der Presseagentur Asianews, daß hindu-fundamentalistischen Organisationen „Kinder anstiften, um sie zur Verleumdung der Kirche zu gebrauchen“. Erzbischof Leo Cornelio, Bischof Sebastian Vadakel von Ujjiain und der Rat der Bischöfe der Bundesstaaten Madhya Pradesh und Chattisgarh haben den Mißbrauch von Kindern zur Verleumdung von Priestern, und um die Kirche in Mißkredit zu bringen, veruteilt. „Das ist eine brutale und schändliche Methode, die von den fundamentalistischen Organisationen angewandt wird, um sich zu behaupten. Wir verurteilen den schwerwiegenden Vorfall und ersuchen die Regierung des Bundesstaates Recht und Gerechtigkeit zu schaffen.“ Die Christen befürchten, daß mit den nahenden Wahlen, die Gewalttaten zunehmen könnten.
(asianews/JF)