(Anuradhapura) Jeden Tag werden auf Sri Lanka 700 Abtreibungen durchgeführt, 250.000 im Jahr vor allem bei verheirateten Frauen. Gegen dieses „inakzeptable Blutbad“ engagiert sich die Caritas mit Hilfe verschiedener kirchlicher Einrichtungen.
Mit verschiedenen Programmen und Initiativen versucht die katholische Organisation, zuallererst die Frauen zu sensibilisieren und über die Techniken und Folgen der Abtreibung aufzuklären. Ein Beispiel für diese Arbeit ist das Treffen, das am 15. Januar in der Diözese Anuradhapura unter dem Motto: „Das Leben schützen, die Abtreibung entwurzeln“. An dem Treffen, an dem 175 Frauen teilnahmen, sprachen der Gynäkologe P. Damian Fernando OMI, der örtliche Caritasdirektor P. Paris Jayamaha und Schwester Kathleen Fleming von der Frauenstelle der Caritas.
94 Prozent aller Abtreibungen auf Sri Lanka betreffen verheiratete Frauen, wie P. Damian ausführt. Zu den Gründen, die zu einer Abtreibung führen, nennt er folgende Zahlen: 20 Prozent der abtreibenden Frauen sind der Meinung, daß zwei Kinder genügen würden. 10 Prozent sind Einwandererinnen, die zur Arbeit auf die Insel kommen. Viele von ihnen kommen bereits schwanger an und wollen sich den Neuanfang nicht mit einem Kind erschweren. Rund 27 Prozent wollen kein Kind aus einer Gelegenheitsbeziehung, der meist einen außerehelichen Seitensprung darstellt. Weitere 27 Prozent der Frauen nennen soziale Probleme im weiteren Sinn. Lediglich 14 Prozent geben an, daß sie nicht ausreichend Geld für ein Kind hätten. Aufgrund der Erfahrung in der Betreuung von Frauen nach einer Abtreibung unterstreicht P. Fernando die psychologischen Traumata einer Abtreibung und daß eine Abtreibung daher ein „Stigma“ in den Frauen hinterlasse.
Bei der Veranstaltung waren auch der Methodist Sisil Oscar und der buddhistische Mönch Rathanajothi Thero anwesend. Beide begrüßten den Einsatz der Caritas, Frauen über die „dunklen Seiten der Abtreibung“ aufzuklären und ihnen mit aller Klarheit zu sagen, daß jede Abtreibung die Tötung eines Menschen bedeute.
Die Lebensrechtsveranstaltungen werden fortgesetzt und in allen Diözesen der Insel durchgeführt. Schwester Kathleen Flemming vom Frauenbüro der Caritas forderte dazu auf, daß „alle das Leben schützen sollen“ und erinnerte daran, daß kein Kind getötet werden „müsse“, denn es gäbe auf der ganzen Insel von der Kirche geleitete Häuser, die ungewollte Kinder aufnehmen.
(asianews/RP)