(Essen) Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Karl Kardinal Lehmann, hat die geplante Schließung des Nokia-Werkes in Bochum bedauert. Er sagte im Gespräch mit der in Essen erscheinenden Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ): „Ich bedauere natürlich wie jedermann, daß es zur Schließung des Bochumer Werkes von Nokia und zum Verlust so vieler Arbeitsplätze im Werk und bei den Zulieferfirmen kommen wird.“ Zuerst müßten nun neue Arbeitsplätze vermittelt werden, um den betroffenen Menschen zu helfen. Zugleich kritisierte Kardinal Lehmann, daß die Globalisierung „unbewältigt“ sei. „Hier bekommen wir ganz besonders die dunklen und schädlichen Seiten zu spüren. Gerade wenn man Nokia keine rechtlichen Verstöße nachweisen kann, bleiben viele Fragen: Wie weit gibt es in der heutigen Wirtschaft ethische Standards? Wie ist der „Superkapitalismus“ (Robert Reich) zu bändigen? Geht es überhaupt? Geht es ethisch? Dies wird unsere Diskussion bestimmen müssen“, erklärte Kardinal Lehmann.
(ots)