(Vatikan) Kardinal Alfonso Lopez Trujillo, Präsident des Päpstlichen Rates für die Familie, wird sich im Namen des Heiligen Vaters für die Verwirklichung des „Moratoriums gegen die Abtreibung“ einsetzen.
Die Idee für ein solches Moratorium stammt vom italienischen Journalisten Giuliano Ferrara und hat das „Moratorium gegen die Todesstrafe“ zum Vorbild, das von den UNO-Mitgliedsstaaten beschlossen worden ist. Kurienkardinal Lopez Trujillo wird sich, wie er gestern, Donnerstag, in einem Gespräch mit der italienischen Tageszeitung La Repubblica ankündigte, im Rahmen einer Reise durch die ganze Welt darum bemühen, den Staatsoberhäuptern, Politikern und Kulturinstituten die katholische Lehre über den Schutz und die Verteidigung des Lebens nahezubringen und sie für die Idee des Moratoriums zu gewinnen.
Abtreibung sei „eine Kapitalstrafe, die über einen wehrlosen Unschuldigen verhängt wird“, erklärte er. Zur Reise veranlaße ihn die Tatsache, daß in der Frage der Abtreibung „zu viel Verwirrung“ herrsche.
Die internationale Kampagne des Heiligen Stuhles soll alle Aspekte des Lebensschutzes einbeziehen, insbesondere auch die mit der Fortpflanzungsmedizin verbundenen Probleme. Die Weitergabe des Lebens ist, wie Kardinal Lopez Trujillo betonte, nicht bloß auf eine Fortpflanzung im Sinne von „Reproduktion“ zu beschränken. Es gelte, die Familie als soziales Gut anzuerkennen.
Papst Benedikt XVI. hatte am 7. Januar in seiner Ansprache an das beim Heiligen Stuhl akkreditierte Diplomatische Corps seine Freude darüber zum Ausdruck gebracht, „daß die Generalversammlung der Vereinten Nationen am 18. Dezember des vergangenen Jahres eine Resolution verabschiedet hat, welche die Staaten dazu aufruft, ein Moratorium über die Anwendung der Todesstrafe einzuführen“. Gleichzeitig sprach er die Hoffnung aus, „daß diese Initiative die öffentliche Debatte über den heiligmäßigen Charakter des menschlichen Lebens anregt“.
(Zenit)
Siehe auch:
Abtreibungsmoratorium – jetzt!