Papst Benedikt XVI. schlägt vatikanisch-islamisches Arbeitstreffen vor


(Vati­kan) Papst Bene­dikt XVI. ant­wor­tet auf den Brief von isla­mi­schen Reli­gi­ons­füh­rern. Papst Bene­dikt dankt den Islam-Ver­tre­tern für die­se Geste und für den „posi­ti­ven Geist“, der aus ihrem Text spricht, heißt es in einem Schrei­ben von Kar­di­nal­staats­se­kre­tär Tar­cis­io Ber­to­ne an Prinz Gha­zi bin Muham­mad bin Tal­al, der den Brief der Gelehr­ten an den Papst wei­ter­ge­lei­tet hat­te. „Ohne die Dif­fe­ren­zen zwi­schen Chri­sten und Mos­lems zu igno­rie­ren oder sie zu unter­schät­zen, kön­nen und sol­len wir auf das blicken, was uns eint, näm­lich auf den Glau­ben an einen Gott, den Schöp­fer und uni­ver­sel­len Rich­ter, der am Ende der Zeit jeden Men­schen nach sei­nen oder ihren Taten beur­tei­len wird“, heißt es in dem eng­lisch geschrie­be­nen Doku­ment. Den Papst habe am Brief der isla­mi­schen Gelehr­ten „beson­ders beein­druckt“, daß sie vom zwei­fa­chen Gebot der Got­tes­lie­be und der Näch­sten­lie­be schrie­ben. Der gemein­sa­me Glau­be dar­an, daß „das Leben jedes mensch­li­chen Wesens hei­lig ist“, erlau­be es bei­den Reli­gio­nen, einen Dia­log zu führen.

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Vier Grund­ele­men­te benennt Papst Bene­dikt als Basis für die­sen Dia­log: „den Respekt für die Wür­de jeder Per­son, objek­ti­ve Kennt­nis über die Reli­gi­on des ande­ren, das Tei­len der reli­giö­sen Erfah­rung und eine gemein­sa­me Ver­pflich­tung, gegen­sei­ti­gen Respekt und Tole­ranz in den jun­gen Gene­ra­tio­nen zu för­dern“. Er sei zuver­sicht­lich, daß eine gedeih­li­che Zusam­men­ar­beit für Gerech­tig­keit und Frie­den mög­lich sei, sobald die­se Grund­la­gen geschaf­fen seien.

Der Papst lud Gha­zi bin Muham­mad und eine vom Prin­zen zu benen­nen­de Dele­ga­ti­on von Unter­zeich­nern zu einem per­sön­li­chen Gespräch ein. Gleich­zei­tig schlug er ein vati­ka­nisch-isla­mi­sches Arbeits­tref­fen vor. Dar­an könn­ten sich von vati­ka­ni­scher Sei­te der päpst­li­che Dia­lograt, das päpst­li­che Insti­tut für Islam­wis­sen­schaf­ten und die Gre­go­ria­na-Uni­ver­si­tät betei­li­gen, heißt es in dem Schrei­ben. Die Details kön­ne man spä­ter klä­ren, „soll­te die­ser Vor­schlag für Sie im Prin­zip akzep­ta­bel sein“, schließt der Brief an den Prinzen.

(RV)

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