(Rom) Zum zehnten Todestag (2. September 1997) des österreichischen Neurologen und Psychiaters Viktor E. Frankl, Gründer der Schule für Logotherapie und Existenzanalyse, veranstaltet die Päpstliche Universität Salesiana vom 26. bis zum 28. Oktober einen internationalen Kongreß. Die Arbeiten werden das Problem der Lebensqualität und der Sinnsuche behandeln, das in besonderer und augenfälliger Weise den Anfang des 21. Jahrhunderts betrifft.
Mit den Begriffen Logotherapie und Existenzanalyse, die synonym verwandt werden können, wird neben der Psychoanalyse Sigmund Freuds und der Individualpsychologie Alfred Adlers die „dritte Wiener Schule der Psychotherapie“ bestimmt. Frankl stellte die ursprüngliche Ausrichtung des Menschen auf Sinn in den Mittelpunkt seiner Methode. Das Ziel der von ihm entwickelten Methode ist es, dem Menschen zu einem emotional und geistig freien Erleben, zu authentischen Stellungnahmen, zu einem eigenverantwortlichem Umgang mit sich selbst und seiner Umwelt Welt zu verhelfen. Die existenzanalytische Psychotherapie hat es zum Ziel, den Menschen zu einem Leben zu führen, das durch eine innere Zustimmung zum eigenen Handeln und Dasein bestimmt ist.
Nicht sinnerfülltes Leben kann für Frankl zum einen zu psychischen Krankheiten führen; gleichzeitig stellt Frankl fest, daß psychische Erkrankungen von einem eingeschränkten individuellen Sinnbezug begleitet werden. Die Logotherapie ist als eigenständiges Psychotherapieverfahren anerkannt.
(Zenit)