(Magdeburg) Nach dem Vatikan-Papier vom 10. Juli (Antworten auf Fragen zu einigen Aspekten bezüglich der Lehre über die Kirche) hat der Magdeburger Bischof Gerhard Feige einen offenen Brief an die Protestanten gerichtet. Er wurde am 22. Juli in der Wochenzeitung “ Tag des Herrn “ veröffentlicht und steht unter dem Titel “ Warum schon wieder und gerade jetzt?“.
Feige betonte, daß die katholische Kirche die anderen Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften als “ Mittel des Heiles “ anerkenne und sich mit ihnen verbunden wisse. Die katholische Kirche vertrete nicht mehr die Meinung, daß die anderen zu ihr zurückzukehren hätten. Sie teile aber auch nicht die Vorstellung, „daß die wahre Kirche nur unsichtbar oder aber eine gewisse Summe von Konfessionen sei“.
Diese Auffassung werde von manchen evangelischen Theologen allerdings „mit erstaunlich unfehlbarer Gewissheit“ vertreten. Der Abstand in der Verständigung scheine inzwischen wieder größer geworden zu sein, so Feige. Er verhehle nicht, daß ihn „manche evangelischen Profilierungsbestrebungen in Deutschland mit deutlich antikatholischen Abgrenzungen befremden“.
(JF)