(München) Das Erzbischöfliche Ordinariat München ist wenig erfreut, wenn nicht sogar entsetzt, daß eine Kirchengemeinde, die der Priesterbruderschaft St. Pius X. nahesteht, ihr Patronatsfest am 5. Mai in München begeht. Anstoß ist das Werbeplakat der Gemeinde, das auch die Türme der Münchner Frauenkirche, ein Bild der Muttergottes von Fatima und von Papst Benedikt XVI. zeigt. Es wird „gezielt der Eindruck erweckt, es handle sich um eine Einladung der katholischen Kirche in München“, so das Erzbistum in einer heute veröffentlichen Stellungsnahme. Weiter heißt es, die „Priesterbruderschaft St. Pius X. steht jedoch nicht in Gemeinschaft mit der katholischen Weltkirche und mit dem Papst.“
Mit dieser Aussage widerspricht das Ordinariat ausdrücklich dem Präsidenten der vatikanischen Kommission Ecclesia Dei, Dario Kardinal Castrillón Hoyos. Dieser sagte der Zeitung Die Tagespost am 8. Februar 2007: „Die Bischöfe, Priester und Gläubigen der Priesterbruderschaft Pius X. sind keine Schismatiker.“
Die Aussage von Kardinal Hoyos ist insoweit logisch, daß seit bestehen der Priesterbruderschaft Pius X. die innerkirchliche Kommission Ecclesa Dei für die Priestergemeinschaft zuständig ist und nicht der Sekretär des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen Kardinal Walter Kasper.
Das Erzbischöfliche Ordinariat Salzburg erklärte am 10. Mai 2006, Prot.-Nr. 579/06, „es handelt sich um katholische Gläubige“ und weiter, die „die römisch-katholische Kirche keineswegs verlassen wollen.“
(JF)