Papst Benedikt XVI. hat die Bedeutung der christlichen Gewaltlosigkeit betont. Verzicht auf Gewalt sei nicht gleichbedeutend mit Resignation vor dem Bösen, sagte er beim Angelusgebet auf dem Petersplatz über die Forderung im heutigen Lukas-Evangelium, seine eigenen Feinde zu lieben.
„Diese Seite des Evangeliums gilt zu Recht als die Magna Charta der christlichen Gewaltlosigkeit. Sie besteht nicht in der Resignation vor dem Bösen, wie es in einer Fehlinterpretation des ‚Hinhaltens der anderen Wange’ heißt, sondern in der Reaktion auf das Böse mit dem Guten. Dadurch wird die Kette der Ungerechtigkeit zerbrochen. So wird begreiflich, daß die christliche Gewaltlosigkeit kein rein taktisches Verhalten ist, sondern eine Seinsart, die Haltung desjenigen, der so sehr von der Liebe und der Macht Gottes überzeugt ist, daß er keine Angst hat, dem Bösen allein mit den Waffen der Liebe und der Wahrheit zu begegnen. Die Liebe zum Feind stellt den Kern der christlichen Revolution dar, einer Revolution, die nicht auf Strategien wirtschaftlicher, politischer oder Medienmacht basiert. Das ist die Neuigkeit des Evangeliums, das die Welt verändert, ohne Lärm zu machen.“
Text: Radio Vatikan