Holocaust vor dem Holocaust


von Jens Falk

Anzei­ge

92 Jah­re liegt der Völ­ker­mord an den Arme­ni­ern zurück. Der erste Geno­zid des 20. Jahr­hun­derts. Zunächst ein­mal ist die­ser Geno­zid der ver­nich­ten­de Höhe­punkt einer Rei­he vor­an­ge­gan­ge­ner Mas­sa­ker. Unver­ges­sen die Mas­sen­mor­de, die zwi­schen 1894 und 1896 ca. 200.000 Arme­ni­er das Leben koste­te und unter dem dama­li­gen Herr­scher Abdul-Hamid II prak­ti­ziert wur­den und ihm den Bei­na­men „blu­ti­ger Sul­tan“ einbrachte.

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Eli Wie­sel nann­te die millionenfache
Ermor­dung der Armenier
im Osma­ni­schen Reich von 1915/​16
„den Holo­caust vor dem Holocaust“.

Eine gro­ße zusätz­li­che Bedeu­tung ver­leiht dem Geno­zid die Leug­nung des Ver­bre­chens. Noch über 90 Jah­re spä­ter spielt der tür­ki­sche Staat die gesam­te Ton­lei­ter der Leug­nung und Dif­fa­mie­rung. Es wird ver­sucht, die dama­li­gen Ver­bre­chen, jeden öffent­li­chen und poli­ti­schen Dis­kurs mit dem Bann des Schwei­gens zu bele­gen. Unter dem Dach des Insti­tuts für Arme­nier­for­schung, einer Unter­ab­tei­lung des Zen­trums für Eura­si­enstu­di­en, beschäf­ti­gen sich fast ein dut­zend Mit­ar­bei­ter haupt­amt­lich mit der Leug­nung des Geno­zids. Eige­ne Publi­ka­tio­nen, eine Vier­tel­jah­res­schrift, Vor­le­sun­gen und Inter­views run­den den media­len Kampf um die (unbe­que­me) Wahr­heit ab.

Der Band beinhal­tet den Augen­zeu­gen­be­richt des Domi­ni­ka­ner­pa­ters Hya­c­in­th Simon. Das Vor­wort schrieb der Ame­ri­ka­ner Hen­ry Mor­genthau, der als Bot­schaf­ter in Kon­stan­ti­no­pel von 1913 bis 1916 den Geno­zid mit­er­leb­te. Ein not­wen­di­ges Buch, das eine der größ­ten Chri­sten­ver­fol­gun­gen, die mit dem offi­zi­el­len Aus­ruf des „Hei­li­gen Krie­ges“ (Dji­had) durch den Sul­tan als Kalif der Gläu­bi­gen im Novem­ber 1914 begann, dokumentiert.

Hya­c­in­th Simon: Tod im Namen Allahs. Die Aus­rot­tung der christ­li­chen Arme­ni­er. 126 Sei­ten, Hard­co­ver For­mat: 11 x 18 cm ISBN 3–928272-70–5 11,00 EUR

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